Pressemitteilung: Stigmata abbauen und Resilienz fördern
Psychotherapeutenkammer und Ärztekammer zur Woche der Seelischen Gesundheit
Anlässlich der bundesweiten Woche der Seelischen Gesundheit machen sich die Psychotherapeutenkammer Hamburg und die Ärztekammer Hamburg gemeinsam für die Förderung der psychischen Gesundheit und der Resilienz in allen Lebensreichen stark.
Die diesjährige Woche der Seelischen Gesundheit steht unter dem Motto „Lass Zuversicht wachsen – Psychisch stark in die Zukunft“. Die bundesweite Aktionswoche, die vom 10. bis 20. Oktober stattfindet, legt den Fokus auf die zahlreichen präventiven und psychosozialen Hilfsangebote und nimmt insbesondere die Bedürfnisse (psychisch erkrankter) junger Menschen in den Blick.
Die vergangenen Jahre waren für viele Kinder und Jugendliche belastend und herausfordernd. Die psychische Gesundheit von jungen Menschen ist auch Jahre nach der Corona-Pandemie noch deutlich schlechter als vor der Pandemie. Das zeigen die Ergebnisse der sechsten und siebten Befragungsrunde der COPSY-Studie (COrona und PSYche) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Auch andere aktuelle Studien belegen, dass die psychische Gesundheit von Kindern und jungen Erwachsenen deutlich beeinträchtigt ist. Nach Angaben des Health and Work Barometers der Techniker Krankenkasse sind angehende Schulabsolvent*innen in Deutschland psychisch stark belastet: Mehr als ein Viertel der Schulabsolvent*innen sei emotional erschöpft, so die Studie.
Das vierte Mental-Health-Barometer zeigt, dass fast die Hälfte der befragten Studierenden in Deutschland und Österreich mit psychischen Belastungen kämpft.
Die beiden Heilberufekammern weisen deshalb auf die Bedeutung einer breiten Aufklärung sowie auf nachhaltige Maßnahmen zur Prävention psychischer Erkrankungen hin.
„Die psychische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen wird zunehmend durch globale Krisen belastet. Viele Kinder und Jugendliche sind verunsichert und machen sich Sorgen um die Zukunft. Deshalb ist es umso wichtiger, ihnen Mut zu machen, ihnen Orientierung zu geben, Selbstwirksamkeit und Zusammenhalt zu fördern und mit den passenden Präventionsangeboten ihre seelische Gesundheit zu stärken“, erläutert Heike Peper, Präsidentin der Psychotherapeutenkammer Hamburg.
„Psychische Gesundheit muss in Kitas, Schulen und Universitäten, aber auch in Betrieben sowie im öffentlichen Diskurs eine größere Rolle spielen. Sie zu fördern ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Und wir müssen auch im medizinischen Bereich stärker für psychische Gesundheit sensibilisieren“, fordert Dr. Pedram Emami, Präsident der Ärztekammer Hamburg und betont die die Bedeutung von Aufklärung und sowie Fortbildung von Fachkräften, um die berufliche Qualifikation im Umgang mit Patient*innen zu fördern und auszubauen.
Torsten Michels, Vizepräsident der Psychotherapeutenkammer, betont: „Um betroffene Kinder und Jugendliche zu erreichen, muss der Fokus auf dem Abbau von Stigmatisierung und einem leichten Zugang zu frühzeitiger Unterstützung liegen.“
PD Dr. Birgit Wulff, Vizepräsidentin der Ärztekammer ergänzt: „Die Bereiche Gesundheit, Bildung und Jugendhilfe müssen mit Blick auf die psychische Gesundheit besser miteinander vernetzt werden. Es ist wichtig, das Thema in allen Lebenslagen und -phasen präsent zu machen und im Problemfall die erforderlichen therapeutischen Ressourcen zur Verfügung stellen zu können.“
Zur Woche der Seelischen Gesundheit:
Die Woche der Seelischen Gesundheit findet vom 10. bis 20. Oktober bundeweit statt. Die Aktionswoche 2025 steht unter dem Motto „Lass Zuversicht wachsen – Psychisch stark in die Zukunft” und legt den Fokus auf die zahlreichen präventiven und psychosozialen Hilfsangebote in ganz Deutschland. Insbesondere werden hierbei die Bedürfnisse (psychisch erkrankter) junger Menschen. Nähere Informationen finden Sie auf seelischegeundheit.net.
Hinweis zur Statistik:
• COPSY-Studie (COrona und PSYche) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE)
• Health and Work Barometers der TK
• Mental-Health-Barometer 2024
Informationen für Betroffene und Angehörige:
• Das Hamburgische Krisentelefon ist unter Nummer 040 / 428 11 3000 erreichbar und bietet telefonische Beratung und Unterstützung in psychischen Krisen an.
• Betroffene und Angehörige finden auf der Internetseite der Psychotherapeutenkammer Hamburg hilfreiche Informationen.
• Auch die Stadt Hamburg informiert zum Thema Seelische Gesundheit. Auf der hamburg.de finden Sie Rat und Hilfe bei psychischen Problemen.
• Bei akuter Gefahr oder in Notfällen (z. B. drängende Suizidgedanken, Selbst- oder Fremdgefährdung) rufen Sie den Notruf 112 oder die Polizei 110 an!