Pressemitteilung: Psychotherapeutenkammer Hamburg unterstützt Kampagne „Wir brechen das Schweigen“

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November macht die Psychotherapeutenkammer Hamburg auf die schwerwiegenden psychischen Folgen aufmerksam.

Deutschlandweit wurden vergangenes Jahr 308 Frauen und Mädchen getötet, 132 davon im Zusammenhang mit Partnerschaftsgewalt. Dazu kamen knapp 190.000 Fälle häuslicher Gewalt und mehr als 50.000 Sexualdelikte. In fast allen Bereichen erfasste die Polizei zunehmende Gewalt gegen Frauen, wie die Zahlen des aktuellen Bundeslagebildes des Bundeskriminalamts (BKA) zeigen.

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen und Mädchen – auch „Orange Day“ genannt – am 25. November macht die Psychotherapeutenkammer Hamburg auf dieses gesellschaftliche Problem und die gesundheitlichen, vor allem psychischen Folgen aufmerksam.

„Die weitreichenden Konsequenzen von Gewalterfahrungen reichen von Schuldgefühlen über Verlust des Selbstwertgefühls bis hin zu psychischen Erkrankungen wie Angststörungen, Schlaf- und Essstörungen, Depressionen, Posttraumatische Belastungsstörungen und Suizidalität. Aber auch Drogen-, Arzneimittel- und Alkoholmissbrauch können Folgen von Gewalterfahrungen sein“, erläutert Heike Peper, Präsidentin der Psychotherapeutenkammer Hamburg. „Zudem können die psychischen Belastungen auch nach dem Ende der Gewalt die Lebens- und Beziehungsgestaltung noch viele Jahre massiv beeinträchtigen.“

Die Psychotherapeutenkammer Hamburg unterstützt die Mitmachaktion „Wir brechen das Schweigen“ unter der Schirmherrschaft von Bundesministerin Karin Prien. „Wir alle tragen Verantwortung dafür, ein Umfeld zu schaffen, in dem betroffene Frauen gehört und ernst genommen werden und eine schnelle und passende Hilfe und Unterstützung erhalten“, sagt Heike Peper und führt weiter aus: Auch Kinder und Jugendliche, deren Mütter Gewalt erlebt haben, benötigen eigenständige Unterstützungsangebote, um Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsstörungen und psychischen Symptomen vorzubeugen bzw. diese zu behandeln.“

Mitmachaktion „Wir brechen das Schweigen“
Zum zwölften Mal in Folge ruft die Mitmachaktion „Wir brechen das Schweigen“ anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November dazu auf, ein Zeichen gegen geschlechtsspezifische Gewalt zu setzen. Schirmherrin der Kampagne ist Bundesministerin Karin Prien, die mit den Worten „Jeder Akt der Solidarität hilft den betroffenen Frauen“ für die Aktion wirbt.

Die Beteiligungsmöglichkeiten sind vielfältig, auf der Aktionsseite stehen alle Materialien für die digitale und analoge Teilnahme sowie weitere Informationen zur Verfügung.

Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist rund um die Uhr unter 116 016 und online unter hilfetelefon.de erreichbar – anonym, kostenfrei und in 18 Sprachen. Auch Angehörige, Freund*innen, Nachbar*innen sowie Fachkräfte können dieses Angebot nutzen.

Beratung und Information für von Gewalt betroffene Frauen
• Kostenlose Beratung (kostenlos, barrierefrei und mehrsprachig):  Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ 116 016
• Unterstützungs- und Hilfsangebote in Hamburg: https://www.hamburg.de/opferschutz/
Mitmachaktion „Wir brechen das Schweigen“
• Auf der Internetseite der Psychotherapeutenkammer Hamburg werden weitere Anlaufstellen genannt.