„Externalisieren“ ist ein Klassiker unter den systemischen Methoden. Legendär ist ein Beispiel des australischen Familientherapeuten Michael White, der als Begründer des Externalisierens gilt: Als White begann, mit einem Jungen, der nach langer Zeit wieder Bettnässer wurde, dieses Problem als das „Dreckmonster“ zu besprechen, das den Jungen an und an heimsuchte und ihn dazu brachte, nachts einzunässen, erzielte er damit beachtliche therapeutische Erfolge.
Das Prinzip an sich ist denkbar einfach: Indem Probleme, Verhaltensweisen oder Eigenschaften einer Person als eigenständige Entitäten bezeichnet und betrachtet werden, wird eine hilfreiche Distanz zwischen dem „Problem“ und der Person geschaffen. So können – oft verblüffend schnell und effektiv – neue Denk- und Sichtweisen ermöglicht, die Kommunikation über schwierige Themen erleichtert und Selbstwirksamkeit sowie Lösungsorientierung befördert werden – sowohl in der Arbeit mit Erwachsenen als auch mit Kindern und Jugendlichen.
Die Kunst einer wirkungsvollen „Externalisierung“ besteht dabei ganz wesentlich darin, sensibel und sorgsam auf die Sprache und auf die Formulierungen der Klient*innen zu hören. Instruktiv ist zudem, auf Bilder zu achten, die einem als Berater oder Therapeutin in den Kopf kommen und dann mutig der eigenen Intuition zu folgen. Manchmal reicht es, einfach ein neues Substantiv oder eine passende Metapher einzuführen und klug zu nutzen, ein anderes Mal kann die Kombination von Familienbrett und Externalisierung oder der Einsatz von Stift und Papier einen vielversprechenden Weg weisen.
Kurz: Es lohnt, sich einmal einen Tag lang intensiv mit verschiedenen Facetten und Formen dieses klassischen Tools zu befassen, seine Einsatzmöglichkeiten für die eigene Arbeit auszuloten und sie in Kleingruppen zu erproben und zu trainieren. So kann ein Workshop-Tag entstehen, der spannende Erfahrungen und eine Erweiterung des eigenen Repertoires verspricht!
Akkreditierung-Nummer: 2767202024047312684
Fortbildungspunkte: 11
Art des Veranstaltungsortes: Präsenz
Referent*innen:
– Martina Parge
Wissenschaftliche*r Leiter*in:
– Ulrich Wilken
Anmeldung erforderlich
Telefon: 0404202246
E-Mail: info@systemischestudien.de
Internet: https://www.systemischestudien.de/weiterbildung
Gebühr pro Teilnehmer: 160.00,- €