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Trauma und Persönlichkeitsstörungen – Beziehungsstörungen durch chronische Traumatisierungen

25. April 2025 @ 9:30 - 26. April 2025 @ 17:30

- €380.00

Die Arbeit mit Menschen mit chronischer Traumatisierung bedeutet meist auch die Begegnung mit Menschen, die in ihrer Kindheit kaum oder keine sicheren Bindungen erfahren haben. Wie könnte es anders sein, als dass Menschen, die früh in ihrem Leben wiederholt massiv und systematisch verletzt wurden, nicht auch in ihrem Bindungserleben traumatisiert sind, wenn die chronische Traumatisierung doch immer auch im Rahmen einer Beziehung stattfindet?

Abgesehen von Phobien vor den traumatischen Erinnerungen als solche, entwickeln viele Menschen, die von ihren Eltern und / oder anderen wichtigen Bezugspersonen vernachlässigt, misshandelt oder missbraucht worden sind, Phobien der Bindung und des Bindungsverlusts. Manchmal manifestieren sich diese Bindungserfahrungen zusätzlich in Persönlichkeitsstörungen, welche man treffender als „Interaktionsstörungen“ beschreiben könnte. So ist es ebenso wenig überraschend, dass Traumafolgestörungen nicht selten komorbid mit Persönlichkeitsstörungen auftreten. Während die Arbeit mit Menschen mit chronischer Traumatisierung ohnehin schon vielseitige Kompetenzen von uns Therapeut:innen voraussetzt, birgt die Therapie bei komorbider Persönlichkeitsstörung zusätzliche, vielschichtige Herausforderungen: Versteht man Persönlichkeitsstörungen v.a. als Interaktionsstörungen, dann werden diese „Störungen“ sich unbedingt auch in der Beziehung zum jeweiligen Therapeuten / zur jeweiligen Therapeutin zeigen. Die Beziehung zu den Patient:innen gestaltet sich als mindestens komplex, nicht selten auch konflikthaft, was die therapeutische Arbeit nicht nur anspruchsvoll, sondern auch emotional belastend machen kann und gelegentlich in Frustration auf beiden Seiten mündet. Umso wichtiger wird es daher für Psychotherapeut:innen ein hohes Maß an Verständnis, Flexibilität und spezialisierten Strategien zu entwickeln, um den besonderen Bedürfnissen dieser Patient:innen gerecht zu werden. So kann es eine Arbeit für uns sein und langfristig bleiben, die tief berührt und fordert, manchmal an (persönliche) Grenzen führt, aber auch zutiefst befriedigend sein kann, wenn Fortschritte im Sinne einer Zunahme des Handlungsvermögens – bei Patient:innen wie auch bei uns Therapeut:innen – sichtbar werden:

Wir könnten lernen uns wie im Tanz mit dem anderen einzuschwingen: eine Balance finden im Anleiten und sich leiten lassen, den richtigen Rhythmus und die passende Geschwindigkeit finden und so Resonanz herstellen, während wir uns auch mal auf die Füße treten, wenn wir neue Schrittfolgen ausprobieren, um so letztendlich gemeinsam neue, heilsame Erfahrungen zu schaffen.

In dieser Fortbildung sollen die Besonderheiten der Arbeit mit Menschen mit Traumafolgestörungen und komorbider Persönlichkeitsstörung, wie beispielsweise Beziehungstests, herausgearbeitet werden. Darauf aufbauend sollen konkrete therapeutische Strategien, die insbesondere die Art der Beziehungsgestaltung betreffen (beispielsweise komplementäre Beziehungsgestaltung und Konfrontationen) erarbeitet werden und in praktischen Fallbeispielen und Rollenspielen geübt werden. Hierbei wird auch Raum für das Einbringen schwieriger Situationen aus dem Praxisalltag der Teilnehmenden sein. Das Seminar basiert auf dem Ansatz der Enaktiven Traumatherapie nach Ellert Nijenhuis und bindet Elemente der Klärungsorientierten Therapie nach Rainer Sachse zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen ein.

Akkreditierung-Nummer: 2767202024038112030
Fortbildungspunkte: 20
Art des Veranstaltungsortes: Online
Referent*innen:
– Sina Hulten
Wissenschaftliche*r Leiter*in:
– Sina Hulten

Tag Start Ende
1 25.04.2025 09:30 17:30
2 26.04.2025 09:30 17:30

Anmeldung erforderlich
Telefon: 040 – 87504469
E-Mail: info@fortschritte-hamburg.de
Internet: https://fortschritte-hamburg.de
Gebühr pro Teilnehmer: 380.00,- €

Veranstalter

fortschritte Hamburg

Veranstalter

fortschritte Hamburg