Pressemitteilung Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Hamburg, den 25.11.2022
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Steigende Zahl der Gewalttaten gegen Frauen ist alarmierend:
Die Psychotherapeutenkammer Hamburg fordert anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen mehr Schutz und Hilfe für betroffene Frauen und Kinder
Die Zahlen der aktuellen Statistik zu Partnerschaftsgewalt des Bundeskriminalamtes sind alarmierend: In den vergangenen fünf Jahren stieg die Anzahl der Opfer von Gewalttaten insgesamt um 3,4 Prozent, von 138.893 in 2017 auf 143.604 in 2021. Ganz überwiegend trifft diese Gewalt Frauen, während die Täter meist Männer sind: 2021 waren 80,3 Prozent der Opfer weiblich, 78,8 Prozent der Tatverdächtigen waren männlich. *
Präsidentin Heike Peper: „Die Folgen von Demütigungen, Misshandlungen und sexueller Gewalt für die betroffenen Frauen sind erheblich – neben den körperlichen Verletzungen haben Gewalterfahrungen oftmals schwerwiegende seelische Folgen wie Depressionen, Angst- und Panikstörungen, Schlafstörungen, Essstörungen oder posttraumatische Belastungsstörungen. Diese können auch nach dem Ende der Gewaltbeziehung die Lebens- und Beziehungsgestaltung noch viele Jahre massiv beeinträchtigen.“
Die Psychotherapeutenkammer Hamburg begrüßt deshalb die von der Stadt Hamburg initiierten Fachdialoge „Gewalt gegen Frauen“ und appelliert an den Senat, das „Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“ – (Istanbul-Konvention) in Hamburg konsequent umzusetzen. Dabei sollten die Perspektiven und Bedürfnisse der Betroffenen in den Mittelpunkt gestellt und Hilfs- und Unterstützungsangebote bedarfsgerecht ausgebaut werden. Hierzu gehört auch ein ausreichendes ambulantes und stationäres psychotherapeutisches Behandlungsangebot.
Auch Kinder, die Zeug*innen von Gewalt in der Partnerschaft werden, benötigen umfassende Hilfen. Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsstörungen und psychische Symptome sind oftmals Zeichen für eine sekundäre Traumatisierung. Frühzeitige Diagnostik und Behandlung können eine Verschlimmerung oder Chronifizierung verhindern.
*Quelle:
Für Hintergrundinformationen sowie Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an:
Karen Walter
E-Mail: walter@ptk-hamburg.de
Die Pressemitteilung im Original finden Sie hier: