Pressemitteilung: Die ePA als Baustein für die weitere Digitalisierung des Gesundheitswesens nutzen
Politischer Sommerabend der Heilberufekammern
Mehr Überblick über Gesundheitsdaten und Verschreibungen und damit eine gezieltere Behandlung, mehr Nutzen für die Versicherten: die elektronische Patientenakte (ePA) ist mit vielfältigen Erwartungen verbunden. Zugleich wird die Einführung der ePA von Kritik und Bedenken begleitet. Nach einer Testphase, an der seit Jahresbeginn unter anderem Praxen und Apotheken aus der hiesigen TI-Modellregion beteiligt waren, und einer freiwilligen Nutzungsmöglichkeit seit Ende April müssen Praxen, Kliniken und Apotheken zum 1. Oktober „ePA-ready“ sein. Was bedeutet das für die Heilberufe in Hamburg? Welche Chancen und welche Probleme werden mit der Einführung der ePA und anderen digitalen Anwendungen im Gesundheitssektor gesehen? Darüber sprachen die Vertreterinnen und Vertreter der fünf Hamburger Heilberufekammern bei ihrem politischen Sommerabend mit rund 100 Gästen aus Politik, Gesundheitswesen und Medien.
Heike Peper, Präsidentin der Psychotherapeutenkammer Hamburg, unterstrich in ihrer Begrüßung, dass der Erfolg und der tatsächliche Nutzen der ePA von der Akzeptanz aller Beteiligten abhänge. „Deshalb müssen Sorgen ernst genommen und Probleme zeitnah behoben werden“, so Peper.
Dr. Pedram Emami, Präsident der Ärztekammer Hamburg, plädierte in seinem Statement dafür, die ePA weiter auszubauen. „Der Anfang ist gemacht. Nach jahrelangen Diskussionen kommt die ePA jetzt endlich in der Patientenversorgung an. Natürlich sehen wir an der ein oder anderen Stelle noch Verbesserungsbedarf. Insbesondere die Softwarehersteller sind gefordert, ihre Systeme so aufzustellen, dass die ePA im Versorgungsalltag reibungslos genutzt werden kann. Insgesamt sollten wir die ePA aber als Chance sehen, um die nötige Digitalisierung des Gesundheitswesens weiter voranzubringen“, so Emami.
Holger Gnekow, Präsident der Apothekerkammer Hamburg, sagte: „Die elektronische Patientenakte darf kein Symbolprojekt bleiben – sie muss für Patientinnen und Patienten echten Nutzen bringen. Dafür braucht es einen unkomplizierten Zugang, eine konsequente Einbindung der Apotheken und eine gesicherte Finanzierung der zusätzlichen Leistungen. Nur so können wir unser pharmazeutisches Know-how einbringen, Wechselwirkungen vermeiden und die Arzneimitteltherapiesicherheit nachhaltig stärken. Die Politik ist jetzt gefordert, praktikable Rahmenbedingungen zu schaffen.“
Dr. Susanne Elsner, Präsidentin der Tierärztekammer, ergänzte für ihre Profession: „Obwohl die ePA in der Tierärzteschaft keine Rolle spielt, sehen wir das Thema „Digitalisierung“ als sehr aktuell und wichtig an und freuen uns dazu mit allen Beteiligten in den Austausch zu gehen.“
Für die Zahnärztekammer betonte Präsident Konstantin von Laffert: „Die ePA bietet den Zahnärztinnen und Zahnärzten wichtige Informationen und unterstützt sie bei Anamnese und Behandlung. Die technischen Probleme müssen rasch gelöst werden, damit sie bei Zahnärztinnen und Zahnärzten wie Patientinnen und Patienten Akzeptanz finden.“
Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer dankte den Kammern in ihrem Grußwort für die konstruktive Zusammenarbeit bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens.